Rote Nelken zum Frauentag
Steyr, Sierning. Für die Rechte der Frauen gingen die Sierninger SPÖ-Frauen am internationalen Frauentag am 8. März so wie bundesweit zahlreiche weitere Genossinnen auf die Straße. Vor Sierninger Geschäften überreichten Vizebürgermeisterin Maria Brameshuber, Gemeindevorsteherin Andrea Möslinger und Pressereferentin Brigitte Spindler Nelken an Passantinnen und wiesen auf Forderungen wie gerecht verteilte Haushaltspflichten in Familien hin. „Einkaufen, aufräumen, pflegen, kochen, waschen, putzen – zwei Drittel der 9,7 Milliarden Stunden, die jährlich für Hausarbeit oder ehrenamtliche Arbeit aufgewendet werden, leisten Frauen. Schon bei den unter 20-Jährigen sind Frauen eine halbe Stunde länger im Haushalt aktiv als Männer“, machte Brameshuber aufmerksam. Die Sierningerinnen reagierten auf die Solidaritätsaktion durchwegs erfreut und mit Zustimmung. In Steyr war ein Team aus Stadträtin Ingrid Weixlberger (stv. Bezirksfrauenvorsitzende), Uli Aschauer (Gemeinderätin aus Bad Hall), Traudi Kopplhuber, Barbara Kapeller (Gemeinderätin aus Dietach) mit den Genossen Gemeinderat Michael Hingerl, Vizebgm. a. d. Leopold Tatzreiter, Emmerich Weinbergmayr und Bezirksgeschäftsführer Martin Hornhuber bereits am Markttag, 7. März, auf dem Stadtplatz unterwegs. Die 92 Prozent der Frauen, aber nur 74 Prozent der Männer packen im Haushalt an. Zeitmäßig investieren Österreichs Frauen dafür drei Stunden und 42 Minuten, Männer knapp zwei Stunden. Dabei scheint es beliebtere und weniger beliebte Arbeiten zu geben: So erledigen Männer zum Beispiel zu 39 Prozent den Einkauf für den Familienhaushalt, kochen (32 Prozent) und spielen mit ihren Kindern (46 Prozent). Das Aufräumen, Putzen, Waschen oder Bügeln ist allerdings nach wie vor eine klare Frauenangelegenheit. Auch das Füttern, Pflegen, Waschen, Hin- und Herfahren von Kindern oder die Lernunterstützung wird vor allem den Müttern überlassen. Diese ungleiche Aufteilung verursacht für Frauen vor allem im Berufsleben spürbare Nachteile. Denn bei Erwerbstätigen liegt der Hauptanteil der Hausarbeit bei den Frauen. Aber auch finanziell bleiben Frauen dadurch auf der Strecke: Von 66 Arbeitsstunden, die Frauen leisten, sind 41 Prozent unbezahlt. Bei Männern ist von 64,3 Arbeitsstunden nur ein Viertel ohne Bezahlung. Um auf diese Umstände aufmerksam zu machen und Frauen und Männer dazu zu motivieren, ihre eigene Aufteilung der Hausarbeit zu überdenken, verteilten die SPÖ-Bezirksorganisation und SPÖ-Bezirksfrauen in diesem Jahr Visitenkarten mit der Aufschrift „Das Leben ist zu kurz, um Hemden zu bügeln. Haushalt ist auch Männersache“. Dazu wurden rote Nelken verschenkt, um den Frauen zum Frauentag zu gratulieren. Foto: privat